Was erzählt die Burg da oben?

Sie thront. Hoch oben. Etwas verwunschen im Nebelwald. Aber gleichwohl trutzig und stolz. Wenn ich durch die umliegenden Wälder pilgert, kann ich mir gut vorstellen, wie die Menschen früher voller Ehrfurcht nach oben geschaut haben, auf dieses etwas geheimnisvolle Etwas. Mehr als 1000 Jahre haben Menschen diesen Ort als magisch anerkannt und immer dort gesiedelt. Und, ja: Er hat was, dieser Ort. Er lädt ein, nachzudenken. Zurückzublicken. Was habe ich erreicht? Reicht das? Was kann ich hier an diesem magischen Ort lassen? Was kann ich denn vielleicht transformieren? Und nachzusinnen, was das eigentlich und uneigentlich Wichtige ist im Leben. Vieles. Aber was ist das Wichtigste? Hier siedelten seit Urzeiten Menschen, die diese und weitere Fragen durchdacht haben, unzählige kluge Sätze und Schriftstücke zu diesen Fragen verfasst haben, die sich Menschen seit Menschengedenken stellen. Warum bin ich da? Was mach ich hier überhaupt und wenn ja, wie ist es richtig? Und dann hilft ab und an der Aufstieg auf Burgen, Klöster oder den Brocken. Von hier oben sehen selbst die größten (Lebens-)Brocken klein und niedlich aus. Schaffbar. Oder loslasbar. Gut! Und was kann ich von hier mitnehmen? Was schenken mir Orte wie dieser? Noch mehr Genuss. Bewusstsein. Bewegtsein. Stabilität. Yin und Yang. Kein Berg ohne Tal. Annehmen, was ist. Dankbarkeit! Und: Den Duft reifer Pflaumen. Ehrlich, Leute, wenn euch diese Tage irgendwo ein Pflaumenbaum begegnet, haltet an, klaut euch eine reife Pflaume und riecht mal dran. Lange. Ein Gedicht – und vielleicht ein Stück dem Himmel nah!